Leistungen Eichenprozessionsspinnerraupe

Hintergrund
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling, genauer gesagt ein Nachtfalter, umgangssprachlich auch Motte genannt.
Der Eichenprozessionsspinner ist in Süd- und Mitteleuropa beheimatet; ein Vorkommen im deutsprachigen Raum ist daher nicht ungewöhnlich. Etwa seit 2003 treten die Motten vermehrt in den Niederlanden und Belgien auf und verbreiten sich mit einer Geschwindigkeit von 20 km bis 30 km pro Jahr ostwärts.
Nachdem die Motte im Jahr 2007 erstmals im Stadtgebiet Dorsten aufgetreten ist, wurden 2008 auch Funde in Haltern-Lippramsdorf und seit 2009 Funde in Haltern-Mitte gemeldet. Seit 2010 ist das gesamte Stadtgebiet betroffen.
Die Raupen des Prozessionsspinners wandern vorwiegend nachts in langen Prozessionen, daher der Name, vermutlich damit sie für Fressfeinde wie Schlangen aussehen. Tagsüber und zur Häutung ziehen sich die Raupen in die Nester, auch Gespinste genannt, zurück. Die Raupen der Prozessionsspinner, von den es weltweit etwa 100 Arten gibt, ernähren sich von den Blättern ihrer Wirtsbäume (in diesem Fall sind hauptsächlich Eichen betroffen, deswegen Eichenprozessionsspinner).
Die Raupen gelten als Schädlinge, da sie Lichtungs- oder Kahlfraß verursachen können. Bei mehrjährigem starkem Auftreten kann der Baum dadurch direkt oder durch Folgeerscheinungen geschädigt werden. Natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners sind Wanzen, räuberische Käfer, Raupenfliegen und Schlupfwespen.
Gefahrenpotential
Die Schmetterlinge legen bis zu 200 Eier in Eigelegen ab. Noch im Herbst entwickeln sich die Embryonen zu fertigen Jungraupen, die dann im Ei überwintern und Anfang Mai schlüpfen. Die Raupen durchlaufen fünf Entwicklungsstadien bis zur Verpuppung. Ab dem dritten Entwicklungsstadium bilden sich bei den Raupen mit Widerhaken versehene Gifthärchen aus.
Diese Gifthärchen tragen ein aus löslichem Eiweiß bestehendes Nesselgift (das Thaumetopoein), ein Kontaktgift, das beim Menschen eine Raupendermatitis auslösen kann.Die Gifthärchen der Raupe, auch Brennhärchen genannt, können abbrechen und werden bei günstiger Luftströmung und Witterung mitunter über weite Strecken getragen.
Jede Berührung mit den Gifthärchen kann toxische Reaktionen wie etwa allergische Hautreaktionen auslösen. Wenn das Nesselgift in die Haut gelangt, kann es zu Juckreiz kommen, später folgen sichtbare Hautreaktionen, z.B. schmerzhafte Hautrötungen, die an Insektenstiche erinnern, mitunter auch Schwindelgefühl und Fieber. Durch Einatmen der Gifthärchen können auch die oberen Atemwege gereizt werden, was zu schmerzhaftem Husten, Asthma oder Bronchitis führen kann. Sollten die Gifthärchen in die Augen gelangen, kann auch eine Bindehautentzündung auftreten.
Jedoch reagieren nicht alle Menschen gleich stark auf das Kontaktgift. Das Ausmaß der Erscheinungen hängt sowohl von der aufgenommenen Menge des Nesselgiftes als auch von der Häufigkeit des Kontaktes und von der individuellen Empfindsamkeit der betroffenen Person ab. Bei allergetisch besonders empfindsamen Menschen kann mitunter auch ein allergischer Schock auftreten.
Vorsichtsmaßnahmen
Befallene Gebiete sollten grundsätzlich gemieden werden. Vorwiegend werden sonnige Standorte einzeln stehender Bäume, lichter Wälder oder Waldränder befallen. Raupen und Gespinste sollten nicht berührt werden. Nackte Hautbereiche (z.B. Nacken, Unterarme) sollten durch Kleidung geschützt werden.
>Sollte es dennoch zu Kontakt mit den Raupenhärchen kommen, empfiehlt es sich, gründlich zu duschen und die Haare zu waschen, die Kleidung zu wechseln und die alte Kleidung bei nicht weniger als 60 °C zu waschen. Bei Krankheitserscheinungen sollte unbedingt ein Arzt ausgesucht und auf den Kontakt mit den Raupenhärchen hingewiesen werden.
Gespinste von Eichenprozessionsspinnerraupen können auf unterschiedliche Art entfernt werden, z.B. durch Abflammen, Absaugen oder Abkapseln mithilfe (zugelassener) chemischer Bindemittel. Die entfernten Nester können verbrannt oder verpackt über den Hausmüll entsorgt werden. Nester sollten dann entfernt werden, wenn sich die Population ins Nest zurückgezogen hat. Die Nestentfernung sollte allerdings nur von Fachleuten durchgeführt werden, da nur diese über die nötige Erfahrung im korrekten Umgang mit den Raupen, die richtigen Arbeitsmittel und -methoden verfügen.
Eichenprozessionsspinnerraupen in Bäumen in privaten Gärten oder auf privatem Grundbesitz müssen von den Eigentümern auf eigene Kosten beseitigt werden. Insbesondere sollte der Befall an Bäumen, die an den Straßenraum grenzen oder im Bereich stark frequentierter Wege und öffentlicher Plätze stehen, beseitigt werden. In Fällen, in denen die Beseitigung der Raupen notwendig ist und der Grundstückseigentümer die Gefährdung nicht freiwillig selbst beseitigt, kann es zu Anordnungen durch den Fachbereich Ordnung und Soziales kommen.
Kontakt
Falls Sie einen Befall an städtischen Bäumen melden wollen, können Sie dies über den Ideen- und Mängelmelder der Stadt Haltern am See erledigen.
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Das Bahnhofsquartier soll zu einem Ort der Vielfalt in unserer Stadt werden. Hier wollen wir Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Begegnung miteinander verbinden.
ZUKUNFT HOCH 6
Insgesamt geht es im Plangebiet um sechs Teilprojekte, die das Bahnhofsquartier zu einem zukunftsfähigen, lebendigen und multifunktionalen Innenstadtbereich machen. Hier besteht die einmalige Chance, qualitätvolle, moderne und nachhaltige Innenstadtentwicklung zu gestalten. Das ist unsere ZUKUNFT HOCH 6. Die folgenden Teilprojekte am Bahnhof bilden dabei die Kernthemen:
- Der Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes,
- Der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes,
- Der Errichtung des Medical Centers,
- Caritas integratives „Wohnen und Arbeiten bei Paul“,
- Verkehr und Parken,
- Gemischte Bauflächen.
1. Bahnhof: Bahnhof der Vereine, Bäckerei + Café
Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes ist Teil des Landesförderprogramms „Schöner ankommen in NRW“. Hier wird die Stadt Haltern am See durch NRW.URBAN unterstützt. Insgesamt geht es darum, neue Qualitäten zu schaffen und „Juwelen“ freizulegen, wie beispielsweise durch die Wiederherstellung des Tonnengewölbes in der Empfangshalle.
Angedacht sind darüber hinaus im „Bahnhof der Vereine“ flexibel nutzbare Räumlichkeiten für Vereine (Sport, Kultur, Freizeit) sowie ein Veranstaltungs- und Eventsaal im Dachgeschoss. Im Westteil des Gebäudes soll es eine Bäckerei mit Café geben.
2. Bahnhofsvorplatz: Shared Space + Busbahnhof, Radstation + Radhauptverbindung
Die Umgestaltung und Weiterentwicklung des Bahnhofsvorplatzes umfasst vier Aspekte: die Anlage eines Shared Spaces (Begegnungszone), die Gestaltung des Busbahnhofs, den Bau einer Radstation und den Bau der Radhauptverbindung. Insgesamt soll dieser Bereich störungsfreier, flexibler, sicherer und geschützter gestaltet werden. Darüber hinaus stellt er eine Grünverbindung dar und bietet alltagstaugliche Wegebeziehungen, z. B. für den Radverkehr.
3. Medical Center
Das Medical Center befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Es soll Räume für Praxen unterschiedlicher Disziplinen/Fachrichtungen bieten sowie auch eine Apotheke. Damit dient es der zukunftsfähigen Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung vor Ort und in der Region.
4. Wohnen und Arbeiten bei Paul
Hier plant die Caritas frei finanzierte und geförderte Wohnungen, eine Senioren-WG, Beratungsräume für Jung und Alt sowie öffentliche Bereiche wie einen Quartierstreff und Quartiersdienstleistungen.
5. Verkehr und Parken: Quartiersgarage, Verkehrsführung, Verkehrsentwicklung
Die Themen Verkehr und Parken werden übergreifend für alle Teilprojekte betrachtet. Neben dem Bau einer Quartiersgarage geht es um die verträgliche Verkehrsführung und Verkehrsentwicklung, und somit u.a. um Aspekte wie Stellplatzanzahl, Orientierung, Verkehrserzeugung, Lärm und Emissionen.
6. Gemische Bauflächen: Urbanes Mischgebiet / Gewerbegebiet
Die „Gemischten Bauflächen“ gliedern sich in zwei Gebietsarten. Straßenbegleitend zur Annabergstraße ist ein „Urbanes Mischgebiet“ vorgesehen, direkt an den Gleisen ein Gewerbegebiet.
Diese Projektbausteine wurden im Rahmen einer öffentlichen, als „Rundgang“ konzipierten Informationsveranstaltung im Quartier am 9. April 2025 vorgestellt. Dazu sind im Plangebiet Stationen aufgebaut worden, die im Sinne eines „Speed-Datings“ besucht werden konnten. Dabei konnten Fragen gestellt und Anmerkungen und Kritik eingebracht werden. An allen Stationen standen Ansprechpersonen aus der Stadtverwaltung, den Planungs- und Gutachterbüros sowie von der Flächenentwicklungsgesellschaft Haltern am See mbH, dem Caritasverband Ostvest e. V. und von BERTHOLD‘S der Naturbäcker für persönliche Gespräche und Informationen bereit.
Die Infomaterialien, die im April vorgestellt wurden, finden Sie hier zum Download (Hinweis: die dargestellten Pläne und Skizzen sind Entwürfe, Änderungen bleiben vorenthalten, das Urheberrecht bleibt unberührt).
Die Materialien, die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gem. § 3 Abs. 1 BauGB vom 12.05.2025 bis einschließlich 25.05.2025, zu jedermanns Einsicht ausgelegt wurden, können unter folgendem Link aufgerufen und heruntergeladen werden
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