Was sind Stolpersteine?

Stolpersteine sind kleine Gedenksteine aus Beton mit einer Messingplatte, die vor den letzten freiwilligen Wohnorten von NS-Opfern in den Bürgersteig eingelassen werden. Jeder Stein trägt den Namen, das Geburtsdatum und das Schicksal eines einzelnen Menschen.

Die Idee stammt von Gunter Demnig, der das Projekt 1993 ins Leben rief. Für den Kölner Künstler ist das Verlegen der Stolpersteine in Deutschland (seit 1995) und europaweit (seit 2006) zum Lebenswerk geworden. Die Stolpersteine erinnern an Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden: Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle und Opfer der Euthanasie.

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.
zitiert Künstler Gunter Demnig den Talmud, das wohl bedeutendste Schriftwerk des Judentums.

Stolpersteine in Haltern am See

In der Seestadt sind es 7 Häuser und 12 Steine, die an deportierte Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, von denen nur einer, der heutige Ehrenbürger von Haltern am See, Alexander Lebenstein, den Holocaust überlebt hatte.

11 Steine befinden sich im Bereich Haltern-Mitte und ein Stein im Ortsteil Lavesum.  

Verlegeorte der Stolpersteine

Historie der Stolpersteine in Haltern am See

  • Juni 2003: Die Grünen-Ratsfrau Maaike Thomas schlägt Bürgermeister Josef Schmergal die Verlegung von Stolpersteinen vor.
  • Juli 2003: Formeller Antrag der Grünen. Das Stadtarchiv recherchiert eine Liste der jüdischen Bürger Halterns in den 30er Jahren (29 Personen an 20 Wohnorten werden ermittelt).
  • Oktober – Dezember 2003
    Politische Beratung in Ausschüssen. Es wird beschlossen:
    • Zustimmung der Hausbesitzer einholen
    • Liste auf tatsächlich aus Haltern Deportierte beschränken
  • Februar – Juni 2004:
    • Große öffentliche Resonanz in der Presse
    • Informationsveranstaltung mit Gunter Demnig im Rathaus
    • Endgültiger Beschluss: 11 Personen an 6 Wohnorten sollen durch Stolpersteine geehrt werden
  • Februar 2005: Verlegung der Stolpersteine durch Gunter Demnig in Haltern am See. Die Finanzierung erfolgt vollständig privat, mit Unterstützung von Schulen, Parteien und Bürgern.
  • Juni 2020: Verlegung eines 12. Stolpersteins im Ortsteil Lavesum in Gedenken an Bernhard Leo Peters.
  • Alljährlich zum Holocaustgedenktag am 27. Januar gehen die Zehntklässler der Alexander-Lebenstein-Realschule eine Reihe der Stolpersteine ab und gedenken der jüdischen Bürger.

Stadtarchiv
Gregor Husmann
Rochfordstraße 1
45721 Haltern am See
Deutschland

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