Projekt Bahnhofsquartier

Die Stadt Haltern am See entwickelt derzeit den Bahnhof und angrenzende Flächen mit dem Ziel, den Bahnhofstandort attraktiver zu machen. Der Bahnhof steht in vielfältigen Wechselwirkungen zu weiteren Projekten der Stadtentwicklung. In unmittelbarer Nachbarschaft stehen die Erneuerung der Radstation, die Umgestaltung der Holtwicker Straße zur Stadtpromenade sowie die Entwicklung der ehemaligen P&R Flächen an der Annabergstraße an. Um diese Flächen am Bahnhof hochwertig zu entwickeln und die Eingangssituation nachhaltig zu attraktivieren, wurde 2022 ein hochbaulicher Realisierungswettbewerb für ein Medical Center mit städtebaulichem Ideenteil für das Umfeld durchgeführt. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sieht den Bahnhof und sein Umfeld als maßgeblichen Baustein, der im Kontext des Entwicklungsziels „Die Innenstadt weiterbauen“ (ISEK, S. 42) von zentraler Bedeutung ist. Hierzu wurde bereits im Jahr 2021 der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 135 „Südliche Annabergstraße“ gefasst, der sich in zwei Teile gliedert.
In den nächsten Schritten werden die bisherigen planerischen Ergebnisse in ihrer Gesamtheit für diesen Planungsraum weiter vertieft und ausgearbeitet. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit der BEG / NRW.URBAN Kommunale Entwicklung GmbH (NU KE) ein Planungsbüro für eine angepasste Rahmenplanung mit gestalterischem und verkehrsplanerischem Schwerpunkt beauftragt, in der die einzelnen Themenschwerpunkte des Bahnhofsumfelds (Bahnhofsvorplatz, Radstation, Radschnellweg, Busbahnhof, Kolken Park auf ihre Konsistenz untereinander und einem gemeinsamen qualitativen Anspruch in der Gestaltung hin untersucht und in ein Gesamtkonzept als Entwurfsplanung mit entsprechenden Visualisierungen überführt werden.
Die Förderantragstellung für die Maßnahmen im Bahnhofsgebäude erfolgte im September 2023. Für die Umsetzung ist ein Zeitraum von 2-3 Jahren einschließlich Abstimmung der vertraglichen Grundlagen, der Ausführungsplanung, Ausschreibung und Umsetzung der Bauleistungen zu veranschlagen. Für die Maßnahmen im umliegenden öffentlichen Raum wird eine möglichst parallele Umsetzung angestrebt. Die bisherigen Vorentwürfe für die Bebauungspläne werden durch die Ergebnisse aus dem Wettbewerb, der Bahnhofs- und Bahnhofsumfeldplanung sowie den parallelen Fachplanungen aktualisiert. Hieran schließen sich die frühzeitigen Beteiligungsschritte der Behörden und der Öffentlichkeit an.
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Das Bahnhofsquartier soll zu einem Ort der Vielfalt in unserer Stadt werden. Hier wollen wir Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Begegnung miteinander verbinden.
ZUKUNFT HOCH 6
Insgesamt geht es im Plangebiet um sechs Teilprojekte, die das Bahnhofsquartier zu einem zukunftsfähigen, lebendigen und multifunktionalen Innenstadtbereich machen. Hier besteht die einmalige Chance, qualitätvolle, moderne und nachhaltige Innenstadtentwicklung zu gestalten. Das ist unsere ZUKUNFT HOCH 6. Die folgenden Teilprojekte am Bahnhof bilden dabei die Kernthemen:
- Der Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes,
- Der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes,
- Der Errichtung des Medical Centers,
- Caritas integratives „Wohnen und Arbeiten bei Paul“,
- Verkehr und Parken,
- Gemischte Bauflächen.
1. Bahnhof: Bahnhof der Vereine, Bäckerei + Café
Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes ist Teil des Landesförderprogramms „Schöner ankommen in NRW“. Hier wird die Stadt Haltern am See durch NRW.URBAN unterstützt. Insgesamt geht es darum, neue Qualitäten zu schaffen und „Juwelen“ freizulegen, wie beispielsweise durch die Wiederherstellung des Tonnengewölbes in der Empfangshalle.
Angedacht sind darüber hinaus im „Bahnhof der Vereine“ flexibel nutzbare Räumlichkeiten für Vereine (Sport, Kultur, Freizeit) sowie ein Veranstaltungs- und Eventsaal im Dachgeschoss. Im Westteil des Gebäudes soll es eine Bäckerei mit Café geben.
2. Bahnhofsvorplatz: Shared Space + Busbahnhof, Radstation + Radhauptverbindung
Die Umgestaltung und Weiterentwicklung des Bahnhofsvorplatzes umfasst vier Aspekte: die Anlage eines Shared Spaces (Begegnungszone), die Gestaltung des Busbahnhofs, den Bau einer Radstation und den Bau der Radhauptverbindung. Insgesamt soll dieser Bereich störungsfreier, flexibler, sicherer und geschützter gestaltet werden. Darüber hinaus stellt er eine Grünverbindung dar und bietet alltagstaugliche Wegebeziehungen, z. B. für den Radverkehr.
3. Medical Center
Das Medical Center befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Es soll Räume für Praxen unterschiedlicher Disziplinen/Fachrichtungen bieten sowie auch eine Apotheke. Damit dient es der zukunftsfähigen Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung vor Ort und in der Region.
4. Wohnen und Arbeiten bei Paul
Hier plant die Caritas frei finanzierte und geförderte Wohnungen, eine Senioren-WG, Beratungsräume für Jung und Alt sowie öffentliche Bereiche wie einen Quartierstreff und Quartiersdienstleistungen.
5. Verkehr und Parken: Quartiersgarage, Verkehrsführung, Verkehrsentwicklung
Die Themen Verkehr und Parken werden übergreifend für alle Teilprojekte betrachtet. Neben dem Bau einer Quartiersgarage geht es um die verträgliche Verkehrsführung und Verkehrsentwicklung, und somit u.a. um Aspekte wie Stellplatzanzahl, Orientierung, Verkehrserzeugung, Lärm und Emissionen.
6. Gemische Bauflächen: Urbanes Mischgebiet / Gewerbegebiet
Die „Gemischten Bauflächen“ gliedern sich in zwei Gebietsarten. Straßenbegleitend zur Annabergstraße ist ein „Urbanes Mischgebiet“ vorgesehen, direkt an den Gleisen ein Gewerbegebiet.
Diese Projektbausteine wurden im Rahmen einer öffentlichen, als „Rundgang“ konzipierten Informationsveranstaltung im Quartier am 9. April 2025 vorgestellt. Dazu sind im Plangebiet Stationen aufgebaut worden, die im Sinne eines „Speed-Datings“ besucht werden konnten. Dabei konnten Fragen gestellt und Anmerkungen und Kritik eingebracht werden. An allen Stationen standen Ansprechpersonen aus der Stadtverwaltung, den Planungs- und Gutachterbüros sowie von der Flächenentwicklungsgesellschaft Haltern am See mbH, dem Caritasverband Ostvest e. V. und von BERTHOLD‘S der Naturbäcker für persönliche Gespräche und Informationen bereit.
Die Infomaterialien, die im April vorgestellt wurden, finden Sie hier zum Download (Hinweis: die dargestellten Pläne und Skizzen sind Entwürfe, Änderungen bleiben vorenthalten, das Urheberrecht bleibt unberührt).
Die Materialien, die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gem. § 3 Abs. 1 BauGB vom 12.05.2025 bis einschließlich 25.05.2025, zu jedermanns Einsicht ausgelegt wurden, können unter folgendem Link aufgerufen und heruntergeladen werden
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