Bildung und Förderung
-
Situationsorientierter Ansatz
Grundlage unserer pädagogischen Arbeit sind Projekte, die sich auf die Bildungsbereiche Bewegung, Spielen und Gestalten, Sprache, Natur und kulturelle Umwelt(en) beziehen. Dazu werden bestimmte Themen für die gesamte Einrichtung erarbeitet und in den einzelnen Gruppen individuell gestaltet. Impulse zu diesen Themen greifen wir von den Kindern auf. Die Kinder mit ihren Lebenssituationen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft werden von uns darin unterstützt, ihre Lebenswelt zu verstehen und kompetent und verantwortlich zu gestalten. Ein besonderer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit liegt darin, die Kinder in ihren Fähigkeiten zu unterstützen und sie ganzheitlich zu fördern.
Im Rahmen der Projektarbeit lernen unsere Kinder sich zu beteiligen und einzubringen. Die Meinung der Kinder ist uns wichtig und wird von uns ernst genommen. Das Arbeiten in Projekten verändert für die Kinder den Lernvorgang wesentlich, sie ahmen nicht nur nach, sondern lernen zu agieren, zu forschen, zu entdecken und kommen selbstständig zu Ergebnissen bzw. finden eigene Lösungen.
Erkläre mir,
und ich werde vergessen.
Zeige mir,
und ich werde mich erinnern.
Beteilige mich,
und ich werde verstehen.
(Michael Thanhofer)
-
Kindertageseinrichtungen sind Bildungseinrichtungen.
Wir fördern die Selbstbestimmung und Eigenständigkeit der Kinder. Sie werden an vielen Prozessen und Geschehnissen aktiv beteiligt und dürfen mitbestimmen. Die Kinder werden von uns als kompetente Akteure ihrer Entwicklung verstanden.
Unsere Kinder benötigen Kompetenzen, die darauf angelegt sind, in der Welt von morgen zurechtzukommen. Sie sollen in der Lage sein, ihr Wissen eigenständig zu erweitern und nach neuen Wegen zu suchen.
Wissensvermittlung wird in unserer Einrichtung in realen Zusammenhängen und nicht isoliert vermittelt, damit die Kinder fähig sind, dem Leben kompetent zu begegnen. Das erworbene Wissen soll mit der konkreten Lebenssituation des einzelnen Kindes in Verbindung gebracht werden. Der Erwerb der Grundkompetenzen erstreckt sich auf die Bereiche der Ich-, Sozial-, Sach- und Lernkompetenz. Diese Bereiche greifen ineinander über und werden von uns ganzheitlich vermittelt.
Unter Berücksichtigung der individuellen Entwicklung eines jeden Kindes fördern wir die Kompetenzbereiche im Alltag mit folgenden Zielen:
- Sach-Kompetenz
- Lernmethodische Kompetenz
- Ich-Kompetenz
- Soziale Kompetenzen
Die Förderung der vier Kompetenzen soll dazu führen, dass sich das Kind in seiner Persönlichkeit entfalten und entwickeln kann.
-
Regelmäßige und gezielte Beobachtungen gehören zu den wichtigsten Werkzeugen der Erzieherinnen, um Kinder wirksam in ihren Bildungsprozessen zu unterstützen. Sie sind daher unerlässlich.
Für die Beobachtung werden zwei verschiedene Systeme angewendet. Um die Sprachentwicklung eines Kindes kontinuierlich zu dokumentieren, nutzen alle Fachkräfte unserer Einrichtung das „BaSiK“-System (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen).
Des Weiteren erhält jedes Kind eine Dokumentationsmappe „Kompetent beobachten“ Sehen-Verstehen-Handeln. In dieser wird vom Eintritt in unsere Einrichtung bis zum Schulbesuch kontinuierlich die intellektuelle, sozial–emotionale, motorische und sprachliche Entwicklung des Kindes dokumentiert.
Die pädagogischen Fachkräfte reflektieren ihre Beobachtungen und besprechen regelmäßig ihre Eindrücke mit den Kolleginnen innerhalb der jeweiligen Gruppe. Die daraus gewonnenen Beobachtungsergebnisse sind Grundlage für die weitere pädagogische Planung und beziehen gezieltes Materialangebot und Raumgestaltung in diesen Prozess mit ein.
Die mindestens einmal jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche dienen dem Austausch mit den Eltern über die Entwicklung, das Erleben und die Selbstbildungsprozesse des jeweiligen Kindes.
Um therapeutische Prozesse zu unterstützen und dabei ein ganzheitliches Bild des Kindes darstellen zu können, werden von den pädagogischen Fachkräften Bildungsdokumentationen ausführlich erarbeitet.
-
Sprache ist eine Basiskompetenz, über die sich die Kinder die Welt erschließen.
In unserer Einrichtung wird dem Bildungsbereich „Sprache“ eine große Bedeutung beigemessen. Sprachförderung muss als ganzheitlicher Prozess gesehen werden. Sie ist allgegenwärtig und selbstverständlich. Die ganzheitliche Sprachförderung berücksichtigt alle Entwicklungsbereiche, geht spielerisch mit Sprache um und stellt die Sprechfreude in den Vordergrund.
Der Handlungsrahmen zur Sprachförderung definiert sich über mehrere Ebenen:
- Begegne dem Kind auf der fachlichen Ebene (mit Hilfsmitteln wie Büchern, Sprachspiele, Handpuppen, Lieder)
- Begegne dem Kind im Alltag (mit Gemeinschaftsarbeiten wie Backen, Gartenarbeit, Rollenspielen)
- Begegne dem Kind auf der kommunikativen Ebene (durch Aktives Sprechen und Zuhören)
- Begegne dem Kind auf der emotionalen Ebene (mit Wertschätzung, Wohlwollen und Zeit)
- Begegne dem Kind als Vorbild (in kurzen Sätzen, während du handelst, mit authentischer Mimik und Gestik)
-
Definition von „Partizipation“
Partizipation ist ein Begriff, welcher für die Selbst- und Mitbestimmung des Individuums steht. Besonders im Bereich der pädagogischen Betreuung wird damit im Hinblick auf das Kind die Einbeziehung in Vorgänge bezeichnet, die für das Kind wichtig und relevant sind und den Alltag umfassen. Jedes Kind hat ein Recht auf Partizipation und soll mitbestimmen dürfen. So bekommt das Kind die Erfahrung, dass die eigene Stimme und Meinung zählt. Wichtig hierbei ist auch, dass nicht nur die Selbstbestimmung im Vordergrund steht, sondern auch das Kind innerhalb der Gemeinschaft. Aufgrund dessen ist die Auseinandersetzung mit den Interessen der anderen ein ebenso wichtiger Punkt innerhalb der Partizipation. Wir fördern die Partizipation bereits im Bereich der Unterdreijährigen.
Kinderkonferenz/ Kinderparlament
Einmal in der Woche findet in allen Gruppen eine Kinderkonferenz statt. In diesen werden Projektthemen und Anliegen der Kinder besprochen. Alle Kinder können ihre Wünsche und Bedürfnisse während dieser Kinderkonferenz äußern. In den Kinderkonferenzen werden jeweils zwei Gruppensprecher gewählt, die die Anliegen der Gruppe in einem Kinderparlament zusammentragen können. Das Kinderparlament setzt sich aus den zwei gewählten Gruppensprechern, Erzieherinnen und der Leitung zusammen.
Das Kinderparlament ist eine schöne Möglichkeit für Kinder, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen, die sie betreffen. Es ermöglicht ihnen, ihre Wünsche und Meinungen zu äußern, sei es bei Festen, der Auswahl des Mittagessens oder der Mitgestaltung der Spielbereiche.
So lernen die Kinder nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern auch, wie wichtig jede einzelne Stimme ist und wie wir gemeinsam Lösungen finden.
-
Die 5-6-jährigen Kinder nehmen in unserer Einrichtung eine besondere Rolle ein.
Um unsere Kinder beim Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule zu unterstützen, gibt es bei uns im letzten Kindergartenjahr den Kinderclub. Einmal in der Woche treffen sich die Vorschulkinder und arbeiten in Gruppenarbeit intensiv mit den Erzieherinnen. Dabei werden Themen aus den Bildungsbereichen Sprache, Experimentieren und Forschen und der Welt der Mathematik aufgegriffen.
Darüber hinaus erfahren die künftigen Schulkinder im Rahmen eines Vorschulprojektes im Kinderclub eine zusätzliche Sprachförderung. In drei unterschiedlichen Phasen bereiten wir die Kinder auf die Schule vor. In einer dieser Phasen steht die Sprachförderung im Mittelpunkt. Mit der Handpuppe „Wuppi“ erleben unsere Kinderclubkinder gemeinsam eine Abenteuerreise, die gleichzeitig eine umfassende Förderung der phonologischen Bewusstheit darstellt.
Durch unsere vielfältigen Angebote im letzten Kindergartenjahr möchten wir unseren Kindern einen guten Übergang zwischen Familienzentrum und Grundschule ermöglichen.
-
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Grundvoraussetzung einer Erziehungspartnerschaft. Ein regelmäßiger Austausch ist immer möglich, sei es in Tür- und Angel Gesprächen oder in Entwicklungsgesprächen. Die Eltern werden über unsere Kindergarten-App „Sdui“ und Aushänge über Aktivitäten, Teilnahme an Aktionen und Aktuelles informiert. In regelmäßigen Abständen finden Aktionen mit den Eltern statt. Diese können von Jahr zu Jahr variieren, zum Beispiel: Laternenbasteln, St. Martin, Sommerfest, Kennenlernnachmittag.
Der Elternbeirat
Der Elternbeirat ist ein Gremium, welches am Anfang eines Kindergartenjahres von der gesamten Elternschaft gewählt wird. Er ist Ansprechpartner und Vermittler oder gilt auch als Bindeglied zwischen Eltern und Kindergarten.Zu unterschiedlichen Punkten, welche die Einrichtung betreffen, wird der Elternbeirat informiert, angehört und einbezogen:
- Öffnungs- und Schließungszeiten der Einrichtung
- Termine
- Planung von Festen und Feiern
- Mithilfe bei unterschiedlichen Aktionen
- Repräsentation des Kindergartens nach innen und außen
Der Förderverein Glückskinder e. V.
Eine weitere Form der Beteiligung im Kindergarten ist die Mitarbeit im Förderverein. Dieser besteht seit 2006 und setzt sich aus aktiven und passiven Mitgliedern zusammen. Der Verein ein aktiver und wichtiger Bestandteil im Kitaalltag. Regelmäßig steht er dem Familienzentrum bei Festen und Feiern zur Seite, bringt neue Ideen ein oder richtet Aktionen für die Kinder aus. Einmal im Monat ergänzt er z. B. das Frühstück der Kinder mit einem Obst- und Gemüse-Korb.