Aktuelles Haltern am See

23. Februar 2021 Kaum hingen die Nistkästen am Blauen Klassenzimmer an den Bäumen, steckten die ersten Meisen schon neugierig die Köpfe durch die Einfluglöcher. Vier neue Nisthilfen befestigten die Mitarbeiter des Lippeverbandes kürzlich in Haltern am See an der Stever. Im Rahmen seiner Biodiversitätsinitiative verbessert der öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverband so die Lebensräume heimischer Arten.
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Meisen die neuen Nisthilfen finden und annehmen“, freute sich Gunnar Jacobs, Biologe und Ornithologe beim Lippeverband. Noch während er vor Ort war, begann das Flugschauspiel. Die neuen Holzkästen sind geeignet für die kleinen Höhlenbrüter unter den Vögeln, wie beispielsweise Blaumeisen, Kohlmeisen und Trauerschnäpper. „Aktuell finden bei den Meisen bereits die Paarbildung und Nistplatzsuche statt, bevor sie ab März mit dem Nestbau und ab April mit der Brut beginnen – die Nistkästen hängen jetzt also genau im richtigen Moment“, so Gunnar Jacobs.
Nisthilfen dienen als Ersatz für die ursprünglichen Brutplätze – Höhlen in Bäumen. Die sind immer seltener zu finden, da Bäume heute kaum mehr das entsprechende Alter erreichen, um dem Specht als perfekten Höhlenzimmerer als Lebensraum zu dienen. So ist die Wohnungsnot groß geworden bei Meise & Co. Rund 60 Nisthilfen für verschiedene Vogelarten verteilen die Lippeverbands-Teams aktuell im Gebiet der westlichen Lippe – also in den Kreisen Wesel und Recklinghausen.