Zu einem besonderen Konzert, das den Erinnerungen an die jüdische Kultur eine musikalische Stimme verleiht, laden die Stadt Haltern am See und die Evangelische Kirchengemeinde ein. Der Gitarrist David Senz wird mit seinem einfühlsamen Spiel am Samstag, 8. November, um 17 Uhr in der Erlöserkirche einen Raum des Gedenkens schaffen.
In der Nacht vom 10. zum 11. November 1938 wurde in Haltern am See die Synagoge zerstört, der jüdische Friedhof verwüstet, Wohnungen beschädigt und die verbliebenen Jüdinnen und Juden wurden später in Vernichtungslager deportiert. Damit endete eine lange religiöse und kulturelle Präsenz jüdischen Lebens in der Stadt. Seit Jahrzehnten gedenken die Stadt Haltern am See und die Evangelische Kirchengemeinde der Opfer des Pogroms und setzen sich dafür ein, jüdische Kultur in Erinnerung zu behalten. Dieses Mal soll es darum gehen, gemeinsam mit uns einen Moment des Innehaltens und der Besinnung zu erleben.
Der Komponist und Gitarrist David Senz lässt bei dem Konzert mit Psalmenvertonungen und hebräischen Liedern ein Stück jüdischer Musikkultur lebendig werden. Auf seiner Gitarre wird er sowohl kraftvolle, rhythmusbetonte als auch ruhige, fließende Melodien spielen. In einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, fand er schon früh Zugang zu den Klängen der Gitarre. Nach seinem Studium an der Musikhochschule Köln und einem erfolgreichen Abschluss als Diplom-Gitarrist hat sich David Senz als Produzent und Konzertmusiker einen Namen gemacht. Für ein Straßenmusikprojekt ist er regelmäßig im Nahen Osten unterwegs. Besonders bewegend war für ihn die Erfahrung, am 7. Oktober 2023 den Überfall der Hamas in Israel erlebt zu haben.
Das Konzert ist eine Einladung, inmitten der bewegenden Atmosphäre des Novembergedenkens zur inneren Ruhe zu finden und gleichzeitig die Erinnerung an die jüdische Kultur und Geschichte Halterns wachzuhalten. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, an diesem Gedenken teilzunehmen. Um eine Spende am Ausgang wird gebeten.